100-Prozent-Quote an der TU Eindhoven

01.07.2019

Die TU Eindhoven begegnet der Unterrepräsentanz von Frauen auf wissenschaftlichen Stellen mit einer Bevorzugung von Kandidatinnen: Ab Juli diesen Jahres werden alle wissenschaftlichen Dozenturen, die frei oder neu geschaffen werden, mit Frauen besetzt. Mit dieser positiven Diskriminierung verfolgt die Hochschule das Ziel, den Frauenanteil bei den Professuren deutlich zu erhöhen. 

 

Die Technische Universität Eindhoven weist laut Angaben des niederländischen Professorinnen-Netzwerks den niedrigsten Anteil weiblicher Dozenteninnen auf. Lediglich 12,6 Prozent der Lehrkräfte sind weiblich. Der Frauenanteil bei den Professuren liegt bei etwa 17 Prozent. Damit ist die Hochschule verglichen mit anderen Universitäten in den Niederlanden das Schlusslicht.

Vom 1. Juli an werden daher Bewerberinnen auf wissenschaftliche Stellen an der TU Eindhoven bevorzugt. Nur, wenn in den ersten sechs Monaten nach der Stellenausschreibung keine Frau gefunden wird, wird die Stelle auch für männliche Bewerber geöffnet. Dieses Verfahren ist zunächst für anderthalb Jahre vorgesehen und wird nach diesem Zeitraum evaluiert. Danach wird jährlich über die Höhe der Quote entschieden. Insgesamt ist das Programm auf fünf Jahre angelegt.

Interview mit Rektor Frank Baaijens, TU Eindhoven