Teilhabe von Studierenden mit Behinderung sichern - Empfehlung der "Informations- und Beratungsstelle Studium mit Behinderung"
Auch in Zeiten der Corona-Pandemie haben Hochschulen die Verpflichtung, allen Studierenden eine weitestgehend gleichberechtigte Teilhabe an Bildung zu sichern. Der Beirat der Informations- und Beratungsstelle Studium mit Behinderung (IBS) des Deutschen Studentenwerks hat daher Empfehlungen ausgesprochen, wie dies auch für Studierende mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen zu gewährleisten ist. Darauf weist die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in der aktuellen Ausgabe des "Newsflash" die Hochschulleitungen hin.
In seinen Empfehlungen begrüßt der Beirat u.a. das aktuelle Angebot eines digitalen Semesters, weist aber auf spezifische Hürden für Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung hin. Insbesondere geht er dabei auf die Themen digitale Barrierefreiheit (etwa für Studierende mit Hör- oder Sehbeeinträchtigung), Nachteilsausgleich und Teilhabe von Studierenden aus Risikogruppen ein. Der Beirat erläutert dies:
Für viele Studierende mit Behinderungen/chronischen Erkrankungen ist die Fortsetzung des Studiums in Zeiten der Corona-Pandemie nur möglich, weil Hochschulen ihre Lehr- und Lernangebote auf Online-Formate umgestellt haben. Das gilt besonders für Studierende, die aufgrund von Vorerkrankungen zur „Covid-19-Risikogruppe" gehören, sowie für Studierende, die mit Risikogruppenangehörigen in engem Kontakt stehen. Mit der Umstellung der Präsenz- auf die Online-Lehre entstehen aber auch neue Hürden. Für Studierende mit Hör- oder Sehbeeinträchtigungen erschwert sich das Studium z.B., wenn Studienliteratur , aufgezeichnete Vorlesungen, interaktive Lehrformate, Lernplattformen oder die Prüfungssoftware nicht barrierefrei gestaltet sind. Studierende mit Autismus-Spektrum-Störungen haben ggf. Schwierigkeiten, sich an die Bedingungen des online-basierten Lernens und die damit verbundenen Formen der Kommunikation und Selbstorganisation anzupassen. Finanzielle Unsicherheiten, häusliche Isolation und der Wegfall der Tagesstruktur können sich besonders für Studierende mit chronischen somatischen oder psychischen Erkrankungen belastend auswirken oder entsprechende Erkrankungen auslösen.
Zugleich enthält die Empfehlung Anregungen und Lösungen für einen geeigneten Umgang mit hier möglicherweise auftretenden Schwierigkeiten an den Hochschulen.
Zur aktuellen Ausgabe des "Newsflash" der HRK.