Aachener Abendgespräche zur schulischen Inklusion - Wintersemester 2021/2022

18.01.2022

Die Aachener Abendgespräche zur schulischen Inklusion sind inzwischen ein fest etabliertes Format des Lehr- und Forschungsgebiets Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Heterogenität, das neben spannenden Vorträgen auch die Möglichkeit des Austauschs und der Diskussion bietet. Dabei werden sowohl Themen im Bereich des engen als auch des weiten Inklusionsbegriffes aufgegriffen. Die Abendgespräche werden durch das IGaD gefördert und in Kooperation mit dem Lehrerbildungszentrum (LBZ) durchgeführt. 

 

Die Veranstaltungen richten sich an Wissenschaftler*innen und Dozierende, (angehende) Lehrer*innen, Schulleiter*innen, Pädagog*innen, Eltern und weitere Interessierte.

Im Wintersemester 2021/2022 wird noch folgendes Abendgespräch angeboten:

Körperpädagogik. Inklusion/Exklusion durch Biopolitik

Dienstag, 18. Januar 2022, 18:30 – 20:00 Uhr, Zoom
Prof. Dr.in Kirsten Puhr (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)

Die Anmeldung erfolgt auf der Webpage des LBZ. Die Veranstaltung findet online über Zoom statt.

In diesem Beitrag wird Prof. Kirsten Puhr das Thema Biopolitik als Teil hegemonialer Vorstellungen menschlichen Lebens (historisch und aktuell) zur Diskussion stellen. Auf eine Positionierung zu Verletzlichkeit und Prothese hin, spricht sie mit einem Verständnis von Körper und Behinderungen als kontingente kulturelle Konstruktionen und den damit verbundenen gesellschaftlichen wie pädagogischen Praxen.

Prof.in Kirsten Puhr ist Erziehungswissenschaftlerin und leitet seit Oktober 2019 den Arbeitsbereich „Allgemeine Inklusionspädagogik“ sowie den Arbeitsbereich „Körperpädagogik“ an der Martin-Luther-Universität Halle. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Kulturelle Praktiken und materielle Kulturen als Akteure kontingenter Normalitäten von (Nicht)Behinderungen, Inklusion und Exklusion sowie (Nicht)behinderte Körperbilder als Vor- und Darstellungen von Behinderungen.

Im Dezember 2021 fand bereits statt:

(Inklusive) Pädagogik bei Sehbeeinträchtigungen

Dienstag, 7. Dezember 2021, 18:30 – 20:00 Uhr, Zoom
Prof. Dr. Dino Capovilla (Julius-Maximilians-Universität Würzburg)

Die Anmeldung erfolgt auf der Webpage des LBZ. Die Veranstaltung findet online über Zoom statt.

Wie funktioniert eigentlich unsere visuelle Wahrnehmung und was bedeutet vor diesem Hintergrund eine Beeinträchtigung des Sehens? Wie gelangen blinde Kinder zur Vorstellung eines Tigers, den der Großteil der Menschen lediglich aus den visuellen Medien kennt? Wie und wie gut funktioniert gemeinsames Lernen im Kontext Sehbeeinträchtigung? Diese und ähnliche Fragen werden in der Vorlesung erarbeitet und mit biografischen Blitzlichtern aus dem Leben von Menschen mit Sehbeeinträchtigungen verbunden.

Prof. Dr. Dino Capovilla (*1979) studierte Informatik und Philosophie in München und Hagen und war mehrere Jahre als Lehrer für Mathematik und Informatik in Südtirol und Deutschland tätig. 2015 promovierte er mit einer inzwischen mehrfach ausgezeichneten Doktorarbeit und folgte 2016 einem Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin auf die Juniorprofessur für Pädagogik bei Beeinträchtigungen des Sehens. Seit 2020 lehrt und forscht er an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er konzentriert seine Forschungsaktivitäten auf die Analyse der Lebensbedingungen behinderter Menschen in der Tradition der Behindertenbewegung, auf Teilhabe durch Technologie und interdisziplinäre didaktische Ansätze im gemeinsamen Unterricht.