She Figures 2021 veröffentlicht - Statistiken zur Geschlechtergerechtigkeit in Forschung & Innovation

03.12.2021

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist einer der Grundwerte der EU. Seit 2012 wird im Europäischen Forschungsraum der Gleichstellung der Geschlechter in Forschung und Innovation (F&I) zunehmend mehr Priorität eingeräumt. Die Veröffentlichung "She Figures 2021" verwendet die neuesten verfügbaren Statistiken, um den Stand der Gleichstellung in Forschung und Innovation in Europa und darüber hinaus abzubilden und zu beobachten, indem sie vergleichbare Daten und Analysen für etwa 88 Indikatoren bereitstellt.

 

Die Publikation ist auf der Webseite des Amtes für Veröffentlichungen der EU abrufbar.

Die Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung (FiF) hat für den Hochschulbereich eine Analyse der Zahlen vorgenommen, die hier auszugsweise zitiert wird:

"Frauenanteil an Grade A-Positionen, d. h. an den höchstdotierten Professuren (in Deutschland sind das W3/C4)

Der Frauenanteil in den höchsten Positionen im Hochschulsystem wird noch genauer betrachtet. EU-weit hat nur ein geringer Aufwuchs stattgefunden, was den Anteil von Frauen in "Grade A"-Positionen (also W3/C4) angeht: von 24,1 % im Jahr 2015 auf 26,2 % im Jahr 2018. Am besten schneiden hier Rumänien (50,8 %), Bulgarien (46,6 %) und Lettland (44,7 %) ab, Deutschland findet sich mit 20,5 % deutlich unter dem EU-Durchschnitt.

Entsprechende Zahlen gibt es auch nach Fächergruppen ausdifferenziert; der höchste Frauenanteil in Grade A-Positionen ist in den Sozialwissenschaften festzustellen, aber auch hier ist er geringer als der Männeranteil. Am geringsten fällt der Anteil in den MINT-Fächern aus. Und in Deutschland ist der Frauenanteil in Grade A-Positionen auch in sämtlichen Fächergruppen geringer als der EU-Durchschnitt. Unterscheidet man nach Alter, wird deutlich, dass Frauen in der Gruppe der über 55-Jährigen am stärksten unterrepräsentiert sind. Ein einheitliches Muster gibt es nicht, aber für Deutschland ist sehr deutlich, dass der Frauenanteil in den Grade A-Positionen umso größer ist, je jünger die Personengruppe ist.

Frauenanteil an Hochschulleitungen

Auch der Anteil der Frauen, die Hochschulen leiten, ist geringer als der von Männern. Im EU-Durchschnitt ist der Frauenanteil an Hochschulleitungen bei rund 24 %, Deutschland liegt mit gut 23 % nur knapp darunter. Am besten schneiden Lettland (44,5 %), Schweden (41,7 %) und Island (40 %) ab."

Auszug aus: Newsletter der Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung (FiF), 17. Dezember 2021